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Gaming Culture Unlocked #3: Wie Games Social Media neu definieren

01.03.2025 // 5 Minuten Lesezeit

Gaming Culture Unlocked: Wie Games Social Media neu definieren

Gaming ist längst nicht mehr nur ein Hobby – es ist ein kultureller Megatrend, ein schnell wachsender Milliardenmarkt und eine kreative Spielwiese für Innovationen im Marketing. In der neuesten Ausgabe von Gaming Culture Unlocked erklärt Paul Dahlhoff, Co-Founder & Managing Director der Gaming Culture Marketing Agentur OG Collective, warum Games die nächste Evolutionsstufe von sozialer Interaktion in der digitalen Welt darstellen und zeigt auf, wie Marken diese Entwicklung schon heute für sich nutzen können.


Social Media ist tot – lang leben die Games!

Likes, Stories, Follower – was früher neu und aufregend war, wirkt heute oft eintönig: Die Aufmerksamkeitsspanne schrumpft, die Feeds werden repetitiv. Viele Nutzer, vor allem Jüngere, verlieren zunehmend das Interesse an eindimensionalen digitalen Plattformen. Es fehlt oftmals die echte Interaktion, das Eintauchen ins Geschehen. Das Mitwirken und Mitgestalten. Social Media stößt an seine Grenzen – und damit haben auch Marken ein Problem. Denn gerade jetzt ist es wichtiger denn je, mit der Zielgruppe auf Augenhöhe zu kommunizieren. Und zwar interaktiv. Im echten Dialog.


Sich austauschen, Hypes erschaffen und Trends starten: All das passiert heute immer öfter nicht mehr auf Insta und TikTok, sondern auf Gaming-Plattformen wie Fortnite, Roblox oder Minecraft – und zwar auf einem völlig neuen Level. Statt nur zu konsumieren, erleben User gemeinsame Abenteuer, erschaffen Inhalte und teilen echte Erinnerungen.


Gaming ist längst mehr als ein Spiel: Es ist soziales Netzwerk, Content-Plattform und interaktives Erlebnistool zugleich. Besonders junge Menschen (Gen Z und Alpha) treffen sich abends oder an Wochenenden immer öfter auf einer Map oder in einem Custom Game als im Club. Unterstützt von Tools & Plattformen wie Discord oder Game-Clients wie den Epic Launcher oder Steam, entstehen echte Third Places: Durch integrierte Chats, Freundeslisten, Möglichkeiten zur Eventplanung, gemeinsame Turniere und In-App-Shop-Integrationen werden digitale Treffpunkte erschaffen, die Menschen nachhaltig miteinander verbinden. Hier entfliehen Gen Z und Alpha nicht nur dem Alltag, sondern verbringen gemeinsam Zeit, sind zusammen kreativ und setzen somit neue Trends. Gaming ist die nächste logische Stufe für das gemeinsame Erleben im digitalen Raum.


Gaming als soziales Metaversum: die neue Realität

Während der Begriff Metaverse von Zuckerberg & Co. erst viel beschworen und von vielen dann doch totgeredet wurde, hat sich das echte Metaverse längst etabliert – und zwar in Games: Wo physische Grenzen verschwinden, verschmelzen Unterhaltung, Zusammenarbeit und E-Commerce zu einer immersiven Welt voller Möglichkeiten – für Nutzer und Brands:


Unterhaltung – Fortnite als digitales Festivalgelände: Travis Scott, Ariana Grande und zuletzt Eminem – ihre In-Game-Konzerte haben gezeigt, wie emotional und fesselnd Social Entertainment heute funktionieren kann.


Zusammenarbeit – Roblox als Creator-Universum: Mit über 80 Millionen täglichen Nutzern ist Roblox längst kein „Kinderspiel“ mehr. Hier bauen User eigene Welten, Marken launchen virtuelle Stores – und Creator werden zu digitalen Architekten einer neuen Social Experience.


Commerce – Minecraft goes Kino: Mit dem aktuellen Minecraft-Kinofilm setzt sich die Marke an die Spitze der Popkultur – und bringt eine ganze Generation von Gamern ins Kino. Die Message: Minecraft ist mehr als ein Spiel. Es ist ein Lebensgefühl. Und das bekommt man schon längst nicht mehr nur im Spiel oder im Kino, sondern fast an jeder Supermarktkasse. Achtet mal drauf!!


Neue Spielregeln für Marken: vom Werbespot zur Erlebniswelt

Wir stellen fest: Games bieten heute nicht nur Reichweite, sondern Relevanz – besonders, aber nicht ausschließlich, bei jüngeren Menschen. Wenn Marken nicht irrelevant werden wollen, müssen sie die neuen Spielregeln kennen. Hier sind die wichtigsten:


  • Erlebniswelten statt Werbespots: Immersive Erlebnisse wie z. B. durch selbst- oder mit der Community kreierte Spielewelten bieten enormes Potenzial, Markenbotschaften auf innovativen Wegen reichweitenstark in den Köpfen der Konsumenten zu verankern und Produkte gezielt mit Emotionen zu verknüpfen.
  • Interaktion statt Einwegnachricht: User sollten in dem Kontext nicht nur eine Botschaft empfangen, sondern mit der Marke interagieren, mitgestalten und eigene Erlebnisse schaffen.
  • Authentizität statt Erhabenheit: Marken müssen die Kultur und Dynamik der Plattformen respektieren, um authentisch auftreten zu können. Dabei helfen spezialisierte Agenturen.

Best Practices – wie Marken eigene Metaversen schaffen


Nike x Roblox: Mit „Nikeland“ schuf der Sportgigant eine eigene Welt auf Roblox – samt Minigames, Customization-Optionen und Brand Challenges. Ergebnis: Millionen Interaktionen, massive Brand Visibility und ein authentisches Markenerlebnis.

Nikeland in Roblox

Vans x Roblox: Eine eigene Welt zum Skaten, Boards customizen und digitale Outfits shoppen – inspiriert von Tony Hawk’s Pro Skater. Organisch eingebettet statt plumper Produktplatzierung.

Vans Skatepark auf Roblox

Oreo x Minecraft: Passend zum Minecraft-Kinofilm wurde der runde Oreo „eckig“ gemacht – inkl. Community-Aktion zum Mitmachen. Eine unterhaltsame Gamification-Kampagne mit kulturellem Touch.

Minecraft Oreo Kampagne

Neues Spiel, neue Regeln – neue KPIs: Attention ≠ Interaktion

  • Verweildauer (Session Duration): Wie lange bleiben User aktiv in der Welt der Marke?
  • Interaction Intensity: Wie tief und vielfältig interagieren Nutzer mit dem Angebot?
  • Community Spread: Wird das Erlebnis viral verbreitet, z. B. durch Clips, Memes, Streams?
  • Custom Asset Adoption: Wie viele User kreieren eigene Inhalte rund um die Marke?

Risiken & Herausforderungen: Authentizität bleibt Pflicht

Wer sich nur einkauft, ohne die Kultur zu verstehen, wird nicht akzeptiert. Die Community ist kritisch. Beispiele wie Coca-Colas „Real Magic“-Kampagne zeigen: Vertrauen ist schnell verspielt. Deshalb: Community first – Brand second.


Zukunftsausblick: Plattform, Popkultur, Power-Move

Games sind Bühne, Treffpunkt und Ausdruck einer Generation. Plattformen wie Fortnite, Roblox oder Minecraft ersetzen Social Media in Teilen bereits heute – und der Trend verstärkt sich weiter mit UEFN, KI-Tools und dem Minecraft-Kinofilm.


Marken, die Gaming als Social-Media-Evolution verstehen, können neue Zielgruppen erschließen – und Teil einer globalen Kultur werden. Don’t play ads – play culture.

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